Der Einsatz von Schulbegleithunden in der Coronazeit
aktuell aus dem Unterricht
Wie geht es nun weiter?
Die Schulen werden zum Glück nun wieder langsam geöffnet und bei vielen Hundepädagogen stellt sich die Frage "Kann ich meinen Hund wieder mit in die Schule nehmen?"
Das RKI und das Friedrich-Loeffler-Institut schreiben, dass es bisher keine Hinweise darauf gibt, "dass Hunde oder Katzen eine Rolle in der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen".
Die Entscheidung, ob in den nächsten Wochen ein Schulbegleithund in der Schule eingesetzt wird, obliegt der Schulleitung.
Selbstverständlich ist, dass sämtliche Hygienemaßnahmen eingehalten werden müssen: gründliches Hände waschen und desinfizieren. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Faktoren, die zu bedenken sind, die den Hund alleine betreffen:
- Wie belastend ist der Einsatz für die Hunde in dem sich neu entwickelnden Schulalltag?
- Können die Einsatzbedingungen bereits gut geplant werden? Kann der Hund auf die neuen Bedingungen gut vorbereitet werden?
- Wie gut kommen die Hunde mit Faktoren zurecht wie:viele Masken tragende Menschen,neu strukturierte Raumnutzungen (Gibt es die geplanten Ruhezonen noch? Wird in einem anderen Klassenzimmer unterrichtet, das der Hund noch nicht kennt?),gestresste Lehrkräfte,aufgeregte Kinder in neuen oder geteilten Gruppen, die noch keinen Kontakt zum Hund, zur Hundepädagogin oder zum Hundepädagogen hatten, die noch keine Einführung in das Thema "Schulbegleithund" hattendie eigene Bindungsperson, die auch noch gar nicht sicher weiß, wie jetzt die Tage verlaufen.
- Kinder, die den Hund nicht streicheln dürfen, um Schmierinfektionen zu verhindern.
- ...
Dies sind nur einige der Faktoren, die die Resilienz der Vierbeiner in den ersten Wochen nach der Neuöffnung der Schulen negativ beeinflussen können.
In den nächsten Wochen werde ich meine Springer vorerst zu Hause lassen. Wenn sie dann wieder mit in die Schule gehen sollten, werde ich sie wahrscheinlich nur passiv dabei sein lassen. "Keine Hand am Hund!" wird es dann für die Kinder heißen. Meine Springer werden sich dann daran gewöhnen müssen, dass die ritualisierte Begrüßungsrunde ausfällt, es keine aktive Arbeitseinheit mit Kind gibt, ... . Ob es dann nicht sinnvoller ist, die Hunde bleiben zu Hause? Mal gucken, was die Zeit ergibt. Wir sind doch kreative HundepädagogInnen. Uns fällt schon etwas ein.
Wenn die Hunde aber doch so gerne arbeiten und mit in die Schule gehen, das Arbeiten vermissen? Was ist dann? Dann laste ich meine Hunde außerhalb der Institution geistig mit Tricks, Dummyarbeit, Ralley Obedience, ... aus. Ich bringe ihnen neue Tricks bei und probiere mit ihnen neue Ideen für den Einsatz aus. Oder aber, wir genießen einfach schöne Spaziergänge und "lassen 5 gerade sein".
Passt alle auf euch und eure Hunde auf. Bleibt gesund!